Die Lust zur süssen Sünde - Der Hype um Donuts & Co.

Man kann ihn zurecht als Deutschlands Mr. Donut bezeichnen: Enes Şeker, der Gründer von Royal Donuts. In kürzester Zeit hat er ein Imperium aus Donuts-Shops in ganz Deutschland und darüber hinaus aufgebaut und sorgt für laufend neue Trends rund um die süssen Sünden. Zeitweise lange Schlangen zeugen von der enormen Beliebtheit. Jede Menge unterschiedliche Füllungen, schrill bunte Crémes und ausgefallene Toppings bieten schier unendliche Varianten der Donuts. Von extrem zuckersüß bis herzhaft ist dabei für jeden etwas dabei. Doch nicht nur Donuts, sondern auch Waffeln, Milchshakes und Frappés in zahlreichen Varianten sind seit einiger Zeit in aller Munde. Die schnelle Expansion von Wonder Waffel und ähnlichen Franchise-Konzepten ist jedenfalls beeindruckend.

Dabei geht es immer um eine Reizüberflutung und den „Will ich haben“-Effekt. Auch die opulenten Freakshakes zielen auf eine Geschmacksexplosion ab und sind stets Social Media tauglich. Ein schnelles Selfie mit der Leckerei bringt garantierte Likes und macht schnell die Runde.

Doch wie passt das zusammen mit dem seit Jahren etablierten Ernährungsbewußtsein in der Bevölkerung? Dem Verzicht auf unnötige Kalorien und dem Trend zu veganem Essen.

Ganz einfach: zu jedem großen Trend gibt es immer auch eine Gegenbewegung. Gefühlt wollen sich viele Konsumenten auch mal eine kurze Auszeit zum Genuss gönnen. Ganz bewußt mal über die Strenge schlagen und sich „unvernünftig“ verhalten. Das Stichwort Selbstbelohnung spielt dabei eine große Rolle. Einfach mal seinem Glückshormon Dopamin freien Lauf lassen und sich unkonform verhalten.

Und wie geht die Erfolgsstory weiter? Royal Donuts schielt längst auf neue Märkte und expandiert bereits ins Ausland. Es bleib zu hoffen, dass die Donut-Spezialisten nicht ein ähnliches Schicksal ergreift wie andere Franchise-Ketten, die nach einer Welle der Euphorie und starker Wachstumsphantasie dann ein böses Erwachen erlebten. Momentan scheint die Welle des Erfolgs und die Begehrlichkeit aber ungebrochen.